Prof. Dr. Uwe Jannsen

Vorlesung PERVERSE GARBEN UND DIE WEIL-VERMUTUNGEN (B und C)
4 St. Mo. 10-12, Mi. 14-16 im Seminarraum 2
des Mathematischen Instituts

Seminar ELLIPTISCHE OPERATOREN AUF KOMPAKTEN MANNIGFALTIGKEITEN (C) (mit I. Kausz)
2 St. Fr. 14-16 im Seminarraum 1
des Mathematischen Institutes

Oberseminar über ARITHMETISCHE GEOMETRIE (B und C)
(mit M. Rapoport und K. Künnemann)
2 St. Mi. 16-18 im Seminarraum 1
des Mathematischen Instituts

Arbeitsgemeinschaft über ALGEBRAISCHE GEOMETRIE
(mit M. Rapoport und K. Künnemann)
2 St. Fr. 12-14 im Seminarraum 1 des Mathematischen Institutes

Die perversen Garben wurden zuerst in der Topologie entwickelt, im Zusammenhang mit der Schnitt-Kohomologie, die unter anderem ein Maß für die "Ausgeartetheit" einer Singularität darstellt (daher der Name ...). Sie tauchen auch bei der Riemann-Hilbert-Korrespondenz auf, die eine Kategorienäquivalenz zwischen perversen Garben und regulären holonomen D-Moduln betrifft. In der Vorlesung sollen die l-adischen perversen Garben behandelt werden, mit deren Hilfe man einen neuen Beweis der Weil-Vermutungen geben kann. Die Behandlung l-adischer Garben baut auf meiner Vorlesung vom letzten Semester auf, aber die anfangs gegebene Einführung in triangulierte und derivierte Kategorien und t-Strukturen, und die aus gewissen formalen Axiomen gewonnene Konstruktion einer abelschen Unterkategorie der perversen Garben ist davon unabhängig und mit Grundkenntnissen der homologischen Algebra verständlich. Literatur: A. Beilinson, J. Bernstein, P. Deligne: Faisceaux pervers, Astérisque 100; G. Laumon: Transformation de Fourier, constantes d'equations fonctionelles et conjecture de Weil.
Nach einer kurzen Einführung in die Theorie der Sobolev-Räume und der Pseudo-Differential-Operatoren auf RN wollen wir im Seminar elliptische Operatoren auf kompakten Riemannschen Mannigfaltigkeiten studieren. Unter anderem soll die Hodge-Zerlegung für Differentialformen, die Poincaré-Dualität auf Mannigfaltigkeiten, der Index-Satz für den De-Rham Komplex und die Riemann-Roch-Hirzebruch Formel für das arithmetische Geschlecht einer Kähler-Mannigfaltigkeit beweisen werden. Grundkenntnisse über differenzierbare Mannigfaltigkeiten (etwa im Umfang meiner Analysis III-Vorlesung 94/95) sind wünschenswert.
Literatur: P. B. Gilkey: the Index Theorem and the Heat Equation. Mathematics Lecture Series 4, Publish of Perish, Inc. Boston 1974.
Vorbesprechung: Mo. 09.02.98, 13:00, Seminarraum 2.
Thema des Oberseminars sind die Motive. Nach Vorstellung der verschiedenen Definitionen (Grothendieck-, Chow- und absolut Hodge-Motive) soll in möglichst konkreter Weise und an Beispielen herausgearbeitet werden, was die jeweiligen Theorien bezwecken und leisten. Als Anwendung soll mit den Motiven zu Modulformen gezeigt werden, daß die Ramanujan-Vermutung aus der (von Deligne bewiesenen) Weil-Vermutung folgt.
In der Arbeitsgemeinschaft werden eigene Ergebnisse vorgetragen.