Sommerakademie für hochbegabte Schülerinnen
und Schüler
aus dem Erftkreis, Rheinisch-Bergischer Kreis und dem
Oberbergischen Kreis
durchgeführt von der
Hochbegabten-Stiftung der Kreissparkasse Köln
unter Mitwirkung von Dozenten der Universität zu Köln
und anderen Lehrkräften
der Kreise
vom 22. Juli bis 28. Juli 2002
in Schloss Eichholz, Wesseling
Konzeption: Dr. Lothar Theodor Lemper, Dr. Claudia Valder-Knechtges und Dr. Thomas Zech
Folgende Arbeitsgemeinschaften wurden durchgeführt
ChemieForschungsinhalte der modernen anorganischen Chemie und deren PräsentationHebräischEinführung in das biblische und moderne HebräischInformatikLineare ProgrammierungLiteraturKunstmenschen und menschliche Automaten - Beispiele aus der europäischen LiteraturMathematikDiskrete dynamische SystemeMusikAbendliches BegleitprogrammImprovisation - Schwerpunkt JazzMontag: Prof. Dr. Justus Cobet, Universität-Gesamthochschule EssenIn der Abschlussveranstaltung am Sonntag berichteten die Schülerinnen und Schüler über die Ergebnisse der Arbeitsgemeinschaften und nahmen ihre Urkunden über die erfolgreiche Teilnahme an der Sommerakademie entgegen.Streit um Troia: Zwischen Archäologie und GeschichteDienstag: Sigrid Löffler, BerlinWer sagt uns, was wir lesen sollen? - Die Bücherflut, der Kanon und die KritikMittwoch: Franz Sommerfeld, Chefredakteur des "Kölner Stadt-Anzeiger"Die Zukunft der Tageszeitung im Internet-ZeitalterDonnerstag: Dr. Harald Wagner, Bildung und Begabung e.V., BonnGenie? Streber? Schulversager? - Über Hochbegabung und HochbegabteFreitag: Ein Abend mit Roma - Vortrag, Musik, LyrikKurt Holl (Vorstand des Rom e.V)
Band "Romano Trajo" mit Roma-Musik aus Polen, Russland und vom Balkan
Rezitation von Gedichten des Roma-Lyrikers Jovan Nikolic (Pen Club Jugoslawien)
Arbeitsgemeinschaften
Chemie : Forschungsinhalte der modernen anorganischen Chemie und deren Präsentation
Prof. Dr. Christiane Reiners, Prof. Dr. Gerd Meyer, Prof. Dr. Dieter Naumann, Prof. Dr. Uwe Ruschewitz, Prof. Dr. Lars Wesemann (Universität Köln)Die Schüler der Sommerakademie 2002, die sich für das Fach Chemie interessieren, sollen einen ersten Einblick in die chemische Forschung an einem universitären Institut erhalten und ferner darin angeleitet werden, diese Forschungsinhalte didaktisch für eine Präsentation aufzuarbeiten.
An der Universität zu Köln ist die anorganische Chemie vertreten durch die Gebiete "Molekülchemie", "Festkörperchemie" und "Komplexchemie". An vier Unterrichtstagen möchten die Dozenten des Instituts für Anorganische Chemie die Schüler an ihrem Forschungsalltag teilhaben lassen:
So werden Einblicke gegeben in Fragestellungen der Festkörperchemie und der Materialwissenschaften. In diesem Zusammenhang soll beispielhaft ein festkörperchemisches Präparat angefertigt und mittels moderner Röntgenmethoden sowie anderer materialwissenschaftlicher Untersuchungsmethoden analysiert werden. In den Teilbereichen Molekülchemie und Komplexchemie stehen das präparative Arbeiten unter Inertgasbedingungen (Schlenktechnik) sowie die Hochleistungsflüssigkeitschromatographie und die NMR-Spektroskopie im Vordergrund des Interesses. Hier ist daran gedacht, eine Modellvulkanisation und die Synthese eines metallorganischen Übergangsmetallkomplexes durchzuführen.
Das Institut für Chemie und ihre Didaktik möchte die Schüler abschließend darin anleiten, die gewonnenen Einblicke für Vermittlungsprozesse aufzubereiten, um ein Verstehen von und ein Verständigen über die Inhalte zu ermöglichen.
Becker, Daniel | Gymnasium der Stadt Kerpen |
Heinsch, Angela | Gymnasium Erftstadt-Lechenich |
Jaques, Jennifer | Hollenberg-Gymnasium Waldbröl |
Kuhl, Jennifer | Mädchengymnasium Jülich |
Merkel, Daniel | St.-Ursula-Gymnasium Brühl |
Müller, Anna | Wüllenweber-Gymnasium Bergneustadt |
Oeck, Sebastian | Theodor-Heuss-Gymnasium Radevormwald |
Pellmann, Kathrin | Gymnasium Erftstadt-Lechenich |
Schomburg, Karen | Gymnasium Erftstadt-Lechenich |
Usbeck, Julia | Theodor-Heuss-Gymnasium Radevormwald |
Zimmermann, Alexander | St.-Angela-Gymnasium Wipperfürth |
1964 | geboren in Paderborn, lebt in Bonn |
1983-1991 | Studium der Theologie und Germanistik in Paderborn (1983/84) und Bonn (1984-1991) |
1990 | Diplom Katholische Theologie |
1991 | 1. Staatsexamen Theologie/Germanistik |
1987-1991 | Hilfskraft am Alttestamentlichen Seminar der Kath. Theol. Fakultät der Universität Bonn |
1991-1993 | Ausbildung in Klientenzentrierter Gesprächsführung bei der GwG e.V. Köln |
1992-1993 | Pädagogische Mitarbeiterin am Katholischen Bildungswerk im Erftkreis |
1993-1998 | Hebräischdozentin am Alttestamentl. Seminar der Kath. Theol. Fakultät der Univ. Bonn |
1993-1999 | Studium der Hebraistik, Niederlandistik, Anglistik und Deutsch als Fremdsprache an den Universitäten Bonn und Köln |
1995 | Ergänzungsprüfung zum 1. Staatsexamen in Hebräisch |
1998 | Zertifikat Deutsch als Fremdsprache |
1999 | Ergänzungsprüfung zum 1. Staatsexamen in Niederländisch |
1998-2000 | Referendariat in Mönchengladbach |
2000 | 2. Staatsexamen mit Fakultas für Kath. Religion, Deutsch, Hebräisch und Niederländisch |
2000 | Sprachassistentin an den Fontys Hogescholen Sittard (NL) (Deutsch als Fremdsprache) |
Seit 1990 | Freiberufliche Tätigkeiten als Dozentin im Bereich der theol. Erwachsenenbildung |
seit Aug. 2000 | am Gymnasium Hürth Bonnstraße |
Biblisches Hebräisch gehörte früher zusammen mit Latein und Griechisch zum Fächerkanon der klassischen Sprachen am altsprachlichen Gymnasium. Biblisches Hebräisch - das ist das Hebräisch des Alten Testamentes. Als semitische Sprache steht Hebräisch in keinerlei Verbindung zu Latein und Griechisch, als Sprache der Bibel steht es aber ebenso in Verbindung zu den Wurzeln unserer abendländischen Kultur wie Latein und Griechisch mit ihrer Literatur. Hebräisch ist aber gleichzeitig auch eine moderne gesprochene Sprache - seit 1948 ist Iwrith Amtssprache des Staates Israel.
Wer Iwrith (modernes Hebräisch) lernt, lässt sich damit auf das Abenteuer einer Sprache ein, die genährt ist aus den biblischen Wurzeln und zusätzlich bereichert durch Sprachen der Länder, in denen Juden lange Zeit gelebt haben und auch heute noch leben. Wer biblisches Hebräisch lernt, wird das alte Testament auf ganz andere Weise als spannendes literarisches Werk kennen lernen. Als semitische Sprache eröffnet Hebräisch über germanische und romanische Sprachen hinaus eine ganz neue Sprach- und Denkwelt. Dieser vielfältigen Verschränkung möchte dieser Kurs Rechnung tragen. Angesprochen sind alle Interessierten an Sprache und Literatur, damit verbunden auch an Philosophie und Religion und nicht zuletzt am Alten Testament.
Kursinhalte:
Teilnehmer
Aufderheide, Imke | Ville-Gymnasium Erftstadt-Liblar |
Bobrowski, Sabrina | Gymnasium Erftstadt-Lechenich |
Kirsch, Tobias | Abtei-Gymnasium Pulheim-Brauweiler |
Kreyßig, Peter | Ville-Gymnasium Erftstadt-Liblar |
Lange, Simon | Nicolaus-Cusanus-Gymnasium Bergisch Gladbach |
Logemann, Felicity | Gutenberg-Gymnasium Bergheim |
Pinell, Nicole | Gymnasium Haus Overbach Jülich |
Schiffer, Anne-Marike | Albert-Schweitzer-Gymnasium Hürth |
Schneider, Annika | Hollenberg-Gymnasium Waldbröl |
Steegmann, Julius | Abtei-Gymnasium Pulheim-Brauweiler |
Theisgen, Hannah | Albert-Schweitzer-Gymnasium Hürth |
Prof. Dr. Ulrich Faigle wurde 1947 geboren. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder. Nach dem Studium in Tübingen und Strassburg promovierte er 1977 an der University of North Carolina at Chapel Hill (USA). Danach war er wissenschaftlicher Mitarbeiter an der TH Darmstadt und Universität Bonn, wo er sich 1985 habilitierte. Von 1987-1999 hatte Prof. Faigle den Lehrstuhl für Mathematische Programmierung und Operations Research an der technischen Universität Twente (Niederlande) inne. Seither ist er als Professor für anwandte Mathematik und Informatik an der Universität zu Köln.
Prof. Dr. Rainer Schrader:
1953 | geboren in Hameln; lebt in Brühl, zwei Kinder |
1973-1978 | Mathematik-Studium an der Universität Bonn |
1982 | Promotion |
1987 | Habilitation an der Universität Bonn |
1987-1988 | C3-Professor an der Universität Bayreuth |
1988-1990 | C3-Professor an der Universität Bonn |
seit 1990 | C4-Professor an der Universität zu Köln |
1992-1994 | Dekan der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät zu Köln |
seit 1997 | Mitglied des Zentrums für Angewandte Informatik in Köln |
Dr. rer. nat. Dipl.-Ing. Stefan
Pickl:
geboren 1967 | verheiratet, ein Kind; lebt in Griesheim (Darmstadt) und Brühl (Bonn) |
1987 | Beginn des Studiums der Elektrotechnik und Mathematik in Darmstadt |
1988-1992 | Firmkatechet in der Pfarrgemeinde Hl. Kreuz in Griesheim |
1992 | Beginn des Zweitstudiums in Philosophie und Pädagogik |
1993 | Studium und Diplomarbeit an der EPFL Lausanne im Rahmen eines ERASMUS-Stipendiums |
1993 | Diplom in Theoretischer Elektrotechnik |
1998 | Promotion zum Dr. rer. nat. im Fachbereich Mathematik der TU Darmstadt |
1994-2000 | Mitglied der Interdisziplinären Arbeitsgruppe Naturwissenschaft, Technik und Sicherheit (IANUS) der TU Darmstadt;Träger des Göttinger Friedenspreises 2000 |
1997-2000 | Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Arbeitsgruppe Approximation und Kontrolltheorie im Fachbereich Mathematik der TU Darmstadt |
1999 | Dozent im Förderprogramm für Technik u. Wirtschaftstechnik des Landes Baden-Württ. |
2000 | Wissenschaftlicher Assistent am Mathematischen Institut in der Arbeitsgruppe Faigle/ Schrader an der Universität zu Köln - ZAIK Zentrum für Angewandte Informatik Köln |
2000 | Dissertationspreis 1998/1999 der Gesellschaft für Operations Research |
Die Lineare Programmierung (LP) zählt zu den wichtigen mathematischen Gebieten, die sich mit der Lösung von Optimierungsaufgaben befassen. Sogenannte Maschinenbelegungsprobleme (Wie erstelle ich einen optimalen Flugplan?), Flussprobleme (Wie leite ich Daten optimal durch's Internet?) und Tourenoptimierungsprobleme (Wie viele Städte kann ich maximal mit dem Wochenendticket besuchen?) werden mit Hilfe von LP-Techniken erfolgreich gelöst.
Hierbei kommt der Entwicklung von Algorithmen eine besondere Bedeutung zu.
Der Kurs gibt einen ersten Einblick in dieses aktuelle Gebiet. Theoretische Resultate werden ebenso erarbeitet wie die Umsetzung von Programmen, die bereitgestellt werden.
Teilnehmer
Apel, Matthias | Engelbert-von-Berg-Gymnasium Wipperfürth |
Ickler; Tobias | Theodor-Heuss-Gymnasium Radevormwald |
Klingen, Peter | Maximilian-Kolbe-Gymnasium Wegberg |
Meyer, Sebastian | Gymnasium Erftstadt-Lechenich |
Pofahl, Thorsten | Gymnasium Odenthal |
Prütting, Jens | Ville-Gynasium Erftstadt-Liblar |
Röder, Christian | Lichtenberg-Gymnasium Darmstadt |
Schindler, Anne | Gymnasium Odenthal |
Schlieter, Imke | Max-Ernst-Gymnasium Brühl |
Senkbeil, Alexander | Theodor-Heuss-Gymnasium Radevormwald |
Stihl, Peter | Gymnasium Odenthal |
Volk, Christian | Gymnasium Erftstadt-Lechenich |
Wenzel, Ansgar | Lichtenberg-Gymnasium Darmstadt |
Studiendirektorin
Elisabeth Lebek (Friedrich-Wilhelm-Gymnasium, Köln)
geboren 1938 | in Hamburg; verheiratet, zwei Kinder; lebt in Brauweiler bei Köln |
1957 | Abitur in Hamburg |
1957-1962 | Studium der Klassischen Philologie (Latein und Griechisch) und der Romanistik in Hamburg und Köln; während des Studiums Auslandsaufenthalte in Genf und Paris |
1962 | 1. Staatsexamen in Latein und Französisch |
1962-1964 | Referendariat in Köln und Essen |
1964 | 2. Staatsexamen |
1964-1965 | Studienrätin in Oberhausen/Sterkrade |
1966-1979 | Aus familiären Gründen mehrjährige Aufenthalte in München, Berlin, Köln, Washington D.C. und Los Angeles (beide USA), etwas kürzer in Clermont-Ferrand (Frankreich) |
1982 | Rückkehr in den Schuldienst am Friedrich-Wilhelm-Gymnasium Köln |
Seit 1986 | Betreuung verschiedener Landes- und Bundeswettbewerbe (Gruppen und Einzel) |
1995 | Gründung der Elisabeth-Lebek-Stiftung Lebendiges Latein e. V. |
Seit 1997 | Prüferin und Mitglied der Jury des Bundeswettbewerbs Mehrsprachenwettbewerb |
Seit 1999 | Prüferin und Mitglied der Jury des Landeswettbewerbs Certamen Franckianum in Halle/Saale; weitere Tätigkeiten im Bereich Italienische Literatur |
Das Phänomen des künstlichen Menschen ist nicht nur im 21. Jahrhundert ein brisantes Thema. Vielmehr wird es seit dem Altertum in allen Epochen unter verschiedenen Gesichtspunkten in den Blick gefasst. Die Arbeitsgemeinschaft Literatur richtet sich an Schülerinnen und Schüler, die solchen Artefakten und menschlichen "Maschinen" an ausgewählten Texten der internationalen Literatur nachspüren wollen. Herangezogen und analysiert werden z.B. Texte bzw. Textauszüge von Ovid, LaFontaine, Goethe, Rousseau, E.T.A. Hoffmann, Collodi, M. Shelley, Lem u.a. (fremdsprachliche Texte in zweisprachiger Ausgabe). Neben den literarischen Texten werden aber auch Beispiele aus der Malerei und Filme in die Diskussion mit eingebunden.
Ziel der Untersuchungen: Erstes Kennenlernen der literarischen Bandbreite, mit der das Thema Kunstmensch bisher behandelt wurde. Dann ein vertieftes Verständnis für die Probleme, die sich im Falle einer Verwirklichung dieses uralten Menschheitstraums, künstliche Mensche zu erzeugen, ergeben. Dazu gehört speziell die Rückwirkung des Artefakts auf die Psyche des "Künstlers"/Erschaffers selbst. Optimistischer Glaube and die Macht menschlicher Schöpferkraft (z.B. in den zahlreichen Bearbeitungen des Pygmalion-Motivs) paart sich mit de Angst und dem Abscheu vor dem Kunst-Wesen. Zum Thema gehört auch die Gefährdung des lebendigen Menschen durch die erotische Ausstrahlung des Kunstmenschen auf den Lebendigen.
Teilnehmer
Böhm, Anna-Lena | Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium Wiehl |
Bruch, Anna Lena | Silverberg-Gymnasium Bedburg |
Görne, Linda | Städtisches Gymnasium Wermelskirchen |
Hellmich, Thomas | Aggertal-Gymnasium Engelskirchen |
Matyssek, Christina | Paul-Silverberg-Gymnasium Bedburg |
Minski, Katharina | Hollenberg-Gymnasium Waldbröl |
Paetz, Sonja | Mädchengymnasium Jülich |
Salagre Huerga, Janina Maria | Mädchengymnasium Jülich |
Selbach, Deborah | Gymnasium Moltkestraße Gummersbach |
Stockem, Stefanie | Abtei-Gymnasium Pulheim-Brauweiler |
Wolff, Julia | Abtei-Gymnasium Pulheim-Brauweiler |
Zaun, Natascha | St.-Angela-Gymnasium Wipperfürth |
Prof. Reckziegel wurde 1940 in Leverkusen geboren; er ist verheiratet und hat zwei Kinder, die Japanologie bzw. Physik studiert haben. Von 1960 bis 1967 hat er in Göttingen Mathematik mit Nebenfach Physik studiert und dort mit einer Dissertation über komplexe Analysis promoviert. Anschließend war er 7 Jahre als Assistent an der Technischen Hochschule in Aachen und wandte sich der handgreiflicheren Differentialgeometrie zu, in der er 1973 habilitiert wurde. Seit 1974 ist er Hochschullehrer am Mathematischen Institut Köln.
Herr Klein
wurde 1978 in Köln geboren. Seit 1995 studiert er Mathematik mit Nebenfach
Physik an der Universität zu Köln. Seit 1999 beschäftigt
er sich mit dem Gebiet der Differentialgeometrie. Die Diplomarbeit hat
er im März 2001 abgeschlossen und arbeitet nun an einer Dissertation.
Derzeit ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Mathematischen Institut
bei Herrn Prof. Reckziegel.
Dynamische Systeme spielen überall dort eine wesentliche Rolle, wo die Entwicklung eines physikalischen, chemischen, biologischen oder sonstigen Vorgangs im Laufe der Zeit durch bestimmte zeitunabhängige Gesetzmäßigkeiten modelliert wird. Ein Beispiel ist etwa unser Sonnensystem, dessen "Zustand" (also die Positionen der einzelnen Planeten) sich nach den Gesetzmäßigkeiten der Gravitation mit der Zeit entwickelt.
Die Behandlung von derartigen dynamischen Systemen in kontinuierlicher Zeit ist häufig schwierig. Deswegen betrachtet man stattdessen oft eine Sequenz von "Momentaufnahmen" des Systems, die man in regelmäßigen Zeitintervallen macht. In diesem Falle spricht man von diskreten dynamischen Systemen. Ein solches ist also ein Prozess, der in diskreten Zeitschritten nach einem ganz bestimmten Gesetz abläuft, wobei der Zustand zu einem jeden diskreten Zeitpunkt nur vom Zustand der vorangegangenen "Runde" abhängt. Eine Frage, die man hinsichtlich solcher diskreter dynamischer Systeme stellen kann, ist, wie sich die Sequenz der "Momentaufnahmen" langfristig entwickelt. Lassen sich Regelmäßigkeiten ausmachen?
Zur Illustration stelle man sich eine Schaukel vor, die regelmäßig angestoßen wird. Indem man als "Momentaufnahme" in jeder "Schaukelperiode" die jeweils erreichte maximale Höhe der Schaukel betrachtet, erhält man ein diskretes dynamisches System, und es ist eine durchaus interessante Frage, wie sich die maximale "Schaukelhöhe" langfristig entwickelt. Natürlich hängt dies entscheidend davon ab, zu welchem Zeitpunkt im Verlauf der "Schaukelschwingung" man angestoßen wird.
Unser Sonnensystem gilt als stabil, das heißt, dass kleine Störungen, beispielsweise das Auftauchen eines Kometen, dieses nicht "aus der Bahn werfen". Aber es gibt andere dynamische Systeme, bei denen im Gegenteil schon minimale Änderungen der Bedingungen zu einem qualitativ völlig anderen Verhalten führen, wo also das Verhalten des Systems höchst sensibel von den Ausgangsbedingungen abhängt. Derartige Phänomene kann man schon bei dynamischen Systemen beobachten, die durch ausgesprochen einfache Gleichungen beschrieben werden.
Ziel der Arbeitsgemeinschaft ist es, das Beschriebene anhand der folgenden beiden Beispiele zu studieren.
Im Jahre 1845 befasste sich P. F. Verhulst mit der Beschreibung des Wachstums von Insektenpopulationen. Seine Überlegungen führen auf die sogenannte logistische Gleichung , die ein diskretes dynamisches System definiert. In der Arbeitsgemeinschaft soll die Herleitung dieser Gleichung nachvollzogen und vor allem das daraus resultierende dynamische System untersucht werden. Dabei wird sich herausstellen, dass die Entwicklung der Population in obigem Sinne sensibel von der "Reichhaltigkeit" des Lebensraums abhängt. Eine Computer-Simulation wird zum Feigenbaum-Diagramm führen, das in wundeschöner Weise die Verhältnisse wiedergibt.
Das zweite diskrete dynamische System führt zu der berühmten Mandelbrot-Menge, dem "Apfelmännchen". Der Anlass zu dessen Studium ist kein naturwissenschaftlicher. Einmal entdeckt, kann man es hingegen als ein künstlerisches Objekt betrachten. Dieses dynamische System ist ebenfalls von einer mathematisch sehr einfachen Struktur, allerdings sind zu seiner Beschreibung die komplexen Zahlen erforderlich. Diese bilden eine Erweiterung des reellen Zahlenbereichs, die es zum Beispiel ermöglicht, auch aus negativen Zahlen die Quadratwurzel zu ziehen. Diese Möglichkeit ist zum Verständnis des Apfelmännchens wesentlich. Wie man auf geometrische Weise mit den komplexen Zahlen umgehen kann, wird man in der Arbeitsgemeinschaft kennen lernen.
Teilnehmer
Aufderheide, Helge | Gymnasium Erftstadt-Liblar |
Diudea, Sinziana | "Liviu Rebreanu" Lyzeum Bistritz, Rumänien |
Fischer, Julia | Hollenberg-Gymnasium Waldbröl |
Hantschel, Frank | Gymnasium Haus Overbach Jülich |
Hoff, Saskia | Geschwister-Scholl-Gymnasium Pulheim |
Jänichen, Dominic | Städtisches Gymnasium Leichlingen |
Jost, Gabrielle | Gymnasium Erftstadt-Lechenich |
Lüttgenau, Maria | St.-Angela-Gymnasium Wipperfürth |
Schaub, Michael | St.-Ursula-Gymnasium Brühl |
Schwenkler, Gustavo | Albert-Schweitzer-Gymnasium Hürth |
Selbach, Amrei | Gymnasium Moltkestraße Gummersbach |
Stoffers, Sven | Abtei-Gymnasium Pulheim-Brauweiler |
Weitz, Jennifer | Gymnasium Moltkestraße Gummersbach |
Will, Astrid | Gymnasium Moltkestraße Gummersbach |
Wojtinnek, Pia-Ramona | Gymnasium Bonnstraße Hürth |
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29.01.1971 | geboren in Kronberg im Taunus |
1977-1990 | schulische Ausbildung in Mühlheim und Großkrotzenburg |
1980-1990 | klassische Ausbildung an den Instrumenten Klavier und Klarinette |
Mai 1990 | Abitur |
Juni 1990-Mai 1991 | Klarinettist beim Stabsmusikkorps der Bundeswehr |
Okt. 1991-Apr. 1997 | Studium der Physik an der Rhein. Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn |
April 1997 | Diplom im Fach Physik |
Seit 1983 | Studium des solistischen und funktionellen Ensemblespiels im klassischen Jazz und der Entwicklung und Geschichte des Jazz |
Seit 1987 | regelmäßige Auftritte als Klarinettist und Saxophonist bei Jazzfestivals und Konzerten im In- und Ausland. Dabei u.a. Zusammenarbeit mit Marty Grosz (g, USA), Dan Barett (tb, USA), Tom Baker (tp, AUS), Trevor Richards (dr, USA), Ray Sherman, (p, USA), Keith Nichols (p, GB), Bent Persson (tp, S), David Boedinghaus (p, USA), Ekkehard Jost (bars, D) |
Seit 1992 | regelmäßige CD-Aufnahmen, u.a. in England, Schweden, den USA, den Niederlanden und Deutschland u. a. mit den genannten Musikern. Arrangement und Aufnahme einiger eigener Kompositionen für das Filmmusikarchiv von KPM, London |
Seit Februar 2002 | Dozent an der Jazz Faculty des Trinity College of Music, London |
Ausgehend von Hörbeispielen aus den Bereichen Klassik und Jazz werden verschiedene Formen musikalischer Variation und Improvisation erarbeitet. Die hierbei erkannten Prinzipien sollen im Verlauf des Workshops aktiv angewandt werden: Die Teilnehmer werden über verschiedene musikalische Themen solistisch und kollektiv, melodisch, harmonisch und rhythmisch improvisieren. Die speziell jazzgemäße Improvisation kann ebenfalls an Hand von Beispielen kennen gelernt und dann aktiv erprobt werden. ("Jazz" ist hierbei zunächst als tonaler, klassischer Jazz (etwa New Orleans Jazz und Swing) zu verstehen.) Es ist nicht Ziel des Workshops, komplizierte und technisch ausgereifte Improvisationen zu erarbeiten, sondern das elementare Handwerkzeug der Improvisation eigenständig anwenden zu lernen.
Abhängig von den Voraussetzungen und Interessen der Workshopteilnehmer können zunächst folgende Themen eine Rolle spielen: Nachspielen (oder Nachsingen) einer vorgespielten Tonfolge, Gehörbildung, Grundlagen der Funktionsharmonik und Kontrapunktik, Offbeat-Rhythmik, Hot Intonation und Fließmelodik im Jazz.
Darüber
hinaus gehend sollen - wiederum ausgehend vom analytischen Hören historischer
Aufnahmen - die instrumentenspezifischen Techniken und Funktionen bei der
Kollektivimprovisation im klassischen Jazz erlernt werden. Die Entwicklung
der Spielweisen (im besonderen der Soloimprovisation) im Jazz kann etwa
an Hand des Vergleichs verschiedener Interpretationen einer bestimmten
Komposition kennen gelernt und untersucht werden.
Der Vergleich
verschiedener Harmonisierungen ein und derselben Melodie lässt die
Entwicklung der Harmonik im Jazz von einfachen zu komplizierteren Strukturen
hin erkennen. Die Harmonisierung einer vorgegebenen Melodie und umgekehrt
die Komposition einer eigenen Melodie über eine vorgegebene Harmoniefolge
kann aktiv erprobt werden. Hierbei kann der Zusammenhang zwischen Improvisation,
Arrangement und Kompositionsprozess deutlich werden: Arrangements und Kompositionen
können "er-improvisiert" werden.
Einen Schwerpunkt wird die besondere rhythmische Qualität (Offbeat-Rhythmik) des Jazz darstellen: Wie kann man eine einfache Melodie durch rhythmische Variation zum "swingen" bringen? Die ternäre Spielweise der Achtelnoten und das rhythmische Vorweglaufen und Hinterherhinken können hier ansatzweise erprobt werden.
Ebenso zentral ist die Tongebung im Jazz: Im Gegensatz zur klassischen Musik fehlt hier ein allgemein akzeptierte Klangideal, jeder Jazzmusiker strebt einen individuellen Klang an. Gemeinsam ist vielen Jazzmusikern eine Einfärbung des Klangs, die man als "Hot Intonation" bezeichnet. Diese macht starken Gebrauch von den Frequenzen zwischen den zwölf Halbtönen einer Oktave: Der kontinuierliche Übergang zwischen Tönen wird häufig als Fließmelodik bezeichnet und schlägt sich vor allem im Gebrauch der so genannten "Blue Notes" nieder. Entsprechende Techniken sollen hier eine Rolle spielen.
Ich hoffe, dass uns die Erprobung dieser Techniken in Kleingruppen und mit dem gesamten Ensemble Freude bereiten wird, und wünsche allen eine swingende Woche.
Teilnehmer
Breidenbach, Daniel | St.-Angela-Gymnasium Wipperfürth |
Engel, Markus | St.-Ursula-Gymnasium Brüh |
Ferkinghoff, Nina Estelle | Gymnasium Erftstadt-Lechenich |
Kuhl, Michael | St.-Ursula-Gymnasium Brühl |
Littau, Emmelina | Hollenberg-Gymnasium Waldbröl |
März, Benjamin | Städtisches Gymnasium Wermelskirchen |
Müller, Kai | Silverberg-Gymnasium Bedburg |
Pop, Diana | "Liviu Rebreanu" Lyzeum Bistritz, Rumänien |
Raths, Stephan | St.-Ursula-Gymnasium Brühl |
Verantwortlich für die Erstellung dieser Internetseite: Prof. Dr. H. Reckziegel