Dr. Nicole Schadewaldt.

  • 2006 Diplom Mathematik mit einer Diplomarbeit in Numerik bei Prof. Dr. U. Trottenberg. Die Diplomarbeit ,,Mutual Segmentation - a novel measure for registration of pre-segmented MRI brain images" wurde teils am Weizmann Institute of Science in Israel geschrieben.
  • 2009 Doktor rer. nat. mit der Doktorarbeit ,,Lipschitz solutions for a one-dimensional fast diffusion equation" in Analysis partieller Differentialgleichungen bei Prof. Dr. B. Kawohl. Frau Schadewaldt war Kollegiat im Graduiertenkolleg ,,Globale Strukturen in Geometrie und Analysis’’.
  • In 2009 bekam sie eine Stelle als Research Scientist bei Philips Research in Hamburg.

Ihr persönlicher Bericht:

Ich habe Mathe mit Nebenfach Medizin studiert und meine Diplomarbeit auch im Bereich der medizinischen Bildverarbeitung geschrieben. Es ging um ein segmentierungsbasiertes Maß zur Registrierung von MRT-Gehirnbildern, was ich in MATLAB implementiert habe. Für mich war schon vor der Diplomarbeit klar, dass ich in diesem Bereich einmal arbeiten möchte. Deshalb hatte ich auch schon als studentische Hilfskraft Fortran- und C++-Programmiererfahrung gesammelt.

Und deshalb, und weil ich noch recht jung war (24 beim Diplom), hatte ich große Lust, noch einmal etwas richtige Mathematik zu machen, bevor ich endgültig in der Programmierung versinke. Dazu habe ich bei Prof. Kawohl im Bereich partieller Differentialgleichungen promoviert. Ursprünglich ging es um die Existenz von Lösungen einer Diffusionsgleichung, die Anwendungen in der Bildverarbeitung hat. Das Thema hat sich dann sehr theoretisch entwickelt, so dass die eigentliche Arbeit ein reines „Papier-und-Bleistift“-Produkt ist und meines Wissens nach keine direkte Anwendung hat. Viel gelernt habe ich trotzdem.

Auf dem Absolventenkongress in Köln hat eine lange Unterhaltung mit einem Philips-Personalmanager dann zu meiner Stelle bei den Philips Forschungslaboratorien Hamburg geführt. Dabei kamen mir meine Programmier- und Auslandserfahrung, mein Vorwissen in Medizin und medizinischer Bildverarbeitung zu Gute. Dass ich kein einziges Praktikum und keine Publikation hatte, wurde zwar hinterfragt, aber war gut begründet und dann nicht entscheidend.

Jetzt entwickle ich Software für medizinische Geräte, speziell für Strahlentherapieplanung. Schwerpunkte sind Registrierung und Segmentierung, notwendige Werkzeuge Optimierung und Grundlagen von Differentialgleichungen, Variationsrechnung und Statistik. Mein Arbeitstag besteht im Wesentlichen aus Meetings, Programmieren und konzeptionellen Diskussionen. Da meine Stelle sehr forschungsnah ist, gehören aber auch Diplomandenbetreuung, Veröffentlichungen und Konferenzbesuche dazu. Die Arbeitsbedingungen sind super (Gleitzeit, viele Freiheiten), die Themen sind inhaltlich spannend und ich bin vollauf zufrieden mit meinem Job.

Nicole Schadewaldt, 20.10.2009